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So groß die Freude über die Rückkehr zum normalen Festspielbetrieb in diesem Jahr auch sein mag, ganz lässt die Pandemie noch nicht von den Salzburger Festspielen ab. Mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra und dessen Chor hätte Dirigentin Mirga Grazinyte-Tyla am Sonntagabend die Reihe „Ouverture spirituelle“ mit Benjamin Brittens „War Requiem“ in der Felsenreitschule eröffnen sollen. Die aktuellen Rückreisebestimmungen erzwangen jedoch eine spontane Umbesetzung.
Wie ersetzt man auf die Schnelle ein über 200 Personen starkes Orchester mit Chor? Dies ist vor allem der guten Vernetzung der Salzburger Festspiele geschuldet. Mit der Absage des City of Birmingham Symphony Orchestra konnten die Festspiele vor knapp einer Woche auch schon die Neubesetzung verkünden. Kurzerhand hatten sich 91 Musiker des Gustav Mahler Jugendorchesters aus ganz Europa bereit erklärt nach Salzburg zu reisen und sich mit 13 Mitgliedern des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien zu einem neuen Orchester zu formatieren. Dank Urlaubsabsagen vieler Mitglieder des Wiener Singvereins konnte auch der große Chor mit über 100 Sängerinnen und Sängern zusammengestellt werden.