Dominik Graf hat Erich Kästners „Fabian“ verfilmt – die Kritik jubelt. Doch Tom Schilling ist gar nicht der erste Kino-Fabian. Und tatsächlich gibt es selbst Kästners berühmten Roman gleich zweimal. Eine sehr deutsche Filmgeschichte – und ihre Hintergründe.
Eine Kaserne, in der es an Toiletten fehlt, ein Kirchturm, der sich verdreht, ein Golfplatz, auf dem kein Gras wächst: 13 Architekturkatastrophen, die eine grausige Gemeinsamkeit haben: Ihre Erbauer wollten nachher nicht mehr leben.
Frank Castorfs „Fabian“: Endstation Fleischwolf
Quelle: Matthias Horn Zweimal musste Frank Castorfs Inszenierung von Erich Kästners Roman „Fabian“ am Berliner Ensemble verschoben werden. Jetzt hatte sie parallel zu Dominik Grafs Verfilmung Premiere. Fünf Stunden werden Texte gewütet, gebrüllt und verwurstet. Und am Ende hat man eine Frage, die man nicht haben darf. Anzeige
Damit wir nicht vergessen, worum es eigentlich geht, sei hier kurz die Geschichte erzählt von Fabian, dem Moralisten. Viel ist es nicht an Handlung, davor hat schon Erich Kästner gewarnt, als sein Zeitroman 1931 erschien, der gar kein Roman war, sondern ein derart wilder Reigen von stroboskophaften Ausleuchtungen der sterbenden, glänzenden Weimarer Republik, dass der „Völkische Beobachter“ ihn als „Sudelbuch“ bezeichnete.