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Foto: dpa
Der Dichter Günter Eich (1907-1972) steht schon lange nicht mehr auf der Agenda des Literaturbetriebs. Er firmiert heute in Lexika als „Kahlschlag“-Literat und erfolgreicher Hörspielautor der Nachkriegszeit, der sich im Spätwerk hinter immer kürzeren Gedichten und kryptischen „Maulwürfen“ verbarrikadierte.
Das literaturgeschichtliche Nachleben des schwermütigen Skeptikers Eich schien sich zu verdunkeln, als es 1993 zu einem Zerwürfnis zwischen dem Suhrkamp Verlag und dem designierten Herausgeber der Eich-Briefausgabe, dem kürzlich verstorbenen Literaturwissenschaftler Axel Vieregg kam.
Vieregg hatte bei seiner Archivarbeit den Antrag auf Eintritt in die NSDAP entdeckt, den Eich am 1. Mai 1933 gestellt hatte, am gleichen Tag übrigens wie Herbert von Karajan und Martin Heidegger. Er wurde damals aber nicht in die Nazi-Partei aufgenommen, möglicherweise weil der Andrang so groß war.
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