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Bricht die Migros mit der Abstinenz? Im November wird an der Delegiertenversammlung der Detailhändlerin darüber entschieden, ob künftig auch Alkohol und Tabak in den Regalen stehen soll. Die Frage beschäftigt auch die Präventionsarbeit. «Ich finde es sehr bedauerlich, dass einflussreiche Migros-Leute offenbar die erwartete Umsatzsteigerung höher gewichten als den gesellschaftlichen Nutzen», sagt Ruedi Löffel, Bereichsleiter Prävention und Gesundheitsförderung vom bernischen Blauen Kreuz.
Er sorgt sich besonders um Menschen mit Alkoholerkrankung oder -vergangenheit. «Für die ist die Migros die einzige Einkaufsmöglichkeit, wo sie nicht mit Alkohol getriggert werden.» Dies sei enorm wichtig, da es für einen Rückfall oft nur einen kleinen Anstoss brauche. Deshalb hofft er, dass die Migros an der bisherigen Praxis festhält. «Wo keine Drogen zum Verkauf stehen, werden ganz sicher keine gekauft.» Für Löffel leistet das Unternehmen dadurch einen