Die Nachrufe sind alle veröffentlicht. Fast alle rühmten sie den „Glücksgriff“ (Christian Hartmann, CDU), den „charismatischsten, erfolgreichsten und beliebtesten Politiker nach der Wiedervereinigung in Sachsen“ (Burkhard Jung, SPD) oder den „großen Menschen und bedeutenden Politiker“ (Martin Dulig, SPD). Nur die Grünen hielten sich sichtlich zurück, während die Linksfraktion durchaus auch Kritisches in ihren Nachruf auf Kurt Biedenkopf schrieb.
Er war so etwas wie der Übervater der sächsischen Union: Kurt Biedenkopf prägte die 90er-Jahre in Sachsen maßgeblich – es war seine zweite Karriere nach seiner Zeit als CDU-Generalsekretär in der alten Bundesrepublik. Präsent blieb er bis zum Schluss. Nachruf auf einen Westpolitiker, der sich und den Freistaat Sachsen nach der Wende neu erfand.
Kurt Biedenkopf war fast zwölf Jahre Ministerpräsident von Sachsen, übernahm im Oktober 1990 die Regierungsgeschäfte und prägte die Nachwende-Zeit im Freistaat. Jetzt ist er im Alter von 91 Jahren gestorben. Ein Nachruf von DNN-Chefredakteur Dirk Birgel.