Von Ralf Klingsieck, Paris Lesedauer: 3 Min. Auf der Rue de Rivoli im Pariser Stadtzentrum wurden die Fahrradwege verbreitert. Bald wird fast überall in Paris eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos eingeführt. Foto: dpa/Christian Böhmer Auf fast allen Straßen von Paris wird ab Ende August die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde gesenkt. Ausgenommen sind nur die Champs-Elysées und einige weitere Avenuen, wo nach wie vor mit 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden darf, und die am Stadtrand verlaufende Ringautobahn Périphérique, wo die Höchstgeschwindigkeit erst vor wenigen Jahren von 90 auf 70 gedrosselt wurde. Mit der Geschwindigkeitsreduzierung wolle man »die Stadt für besonders gefährdete Menschen wie Radfahrer und Fußgänger und dabei besonders Kinder und Alte sicherer machen«, erklärte der für Verkehr zuständige stellvertretende Bürgermeister David Belliard von der Partei der Grünen. Die ist im Stadtrat der wichtigste Bündnispartner der sozialistischen Bürgermeisterin Anne Hidalgo. So hat sie sich vom Beginn ihrer ersten Amtszeit 2015 an die sehr weit gehenden Vorstellungen der Grünen für den Verkehrswandel zu eigen gemacht. Schon wiederholt hatte sie sich öffentlich zur Strategie bekannt, die privaten Autofahrer gezielt aus der Stadt zu »vergraulen« und so die Schadstoff- und Lärmbelastung zu reduzieren. In diesem Zusammenhang sind auch ab 2024 alle Fahrzeuge mit Dieselmotor in der Stadt verboten. Zu dieser Strategie gehörte schon vor Jahren der Rückbau der Schnellstraßen auf den Seinekais zu Flaniermeilen. Immer mehr beliebte Geschäftsstraßen wurden in Fußgängerzonen verwandelt, um die der Autoverkehr einen Bogen machen muss. Alle Einbahnstraßen wurden entgegen der Fahrtrichtung für Fahrräder freigegeben. Außerdem wird nach und nach die Richtung von Einbahnstraßen so verändert, dass sie sich nicht mehr für Durchgangsverkehr eignen.